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Lemma  Sprachwissenschaft 
Categoria grammaticale 
Lingua  tedesco 
Opera  Schuchardt (1922) 
Sinonimi   
Rinvii  romanische Sprachwissenschaft (tedesco)
Sprachforschung (tedesco)
Sprachgeschichte (tedesco)
Sprachpsychologie (tedesco)  
Traduzioni   
Citazioni 

Die romanische Sprachwissenschaft ist, ihrer Begrenzung nach, ein Universitätsfach, keine Einzelwissenschaft. Als solche kann nur die Sprachwissenschaft gelten; wir haben keine Sprachwissenschaften, sonst hätten wir deren tausend und abertausend, vielfach ineinandergeschachtelte. Wir könnten sie der in zahllosen bestimmten Rechnungen sich verkörpenden Algebra vergleichen, wenn das Besondere sich vom Allgemeinen scharf abhöbe; aber das Besonderste ist vielmehr durch eine stetige Folge mit dem Allgemeinsten verbunden.
- Schuchardt (1922), a pag.251

Die allgemeine Sprachwissenschaft setzt besondere Sprachwissenschaften voraus; die aber gibt es nicht. Es gibt keine arische und keine semitische Sprachwissenschaft, keine französische und keine italienische usw.; es gibt eine einzige, die bald hier, bald dort schürft, bald diesen, bald jenen Stoff durchleuchtet.
- Schuchardt (1922), a pag.254

Es werden [von Saussure] zwei Sprachwissenschaften unterschieden: die synchronische und die diachronische, oder die statische und die evolutive; statt des letzeren könnte es auch heißen: die dynamische […] Saussure zeichnet uns zwei unter rechtem Winkel sich schneidende Achsen hin: eine wagerechte AB, die des Gleichzeitigen (simultanéités) und eine senkrechte CD, die des Aufeinanderfolgenden (successivités). Auf diese beziehen sich die beiden Wissenschaften, die aufs strengste auseinandergehalten werden sollen; es wird uns unbedingt untersagt "die Beziehungen in der Zeit und die Beziehungen im System gleichzeitig zu studieren"….Das kommt mir so vor wie wenn man die Lehre von den Koordinaten in eine von den Ordinaten und eine von den Abszissen spaltete.
- Schuchardt (1922), a pag.265

Zur Feststellung und Erklärung von sprachlichen Tatsachen welche der Vergangenheit angehören, bedürfen wir beständig des Lichtes welches uns die Gegenwart gewährt; daher zeigt auch die Sprachwissenschaft ganz neuerdings das Bestreben ihren Schwerpunkt in die lebenden Mundarten zu verlegen.
- Schuchardt (1922), a pag.267

Gibt es nun außer der Sprachgeschichte noch Sprachwissenschaft? […] Man mag die Ontogenese ebenso wie die Phylogenese zur Sprachgeschichte rechnen: schließlich wird man auch hier nicht alles Geschehen, trotz der Verwandtschaft beider Wörter, Geschichte nennen […] Und sind denn die Dinge bloß in ihrem Nacheinander, nicht auch in ihrem Nebeneinander der wissenschaftlichen Betrachtung zugänglich? […] Oder um ganz im allgemeinen zu reden, steht nicht der Sprachgeschichte eine Sprachphilosophie zur Seite? Ich sehe beide auch innerhalb der einzelnen Kreise zusammenwirken, wenngleich in verschiedenem Verhältnis.
- Schuchardt (1922), a pag.302

[…] das Hineintragen gewisser naturwissenschaftlichen Anschauungen und Verfahrungsweisen in die Sprachwissenschaft habe ich unausgesetzt bekämpft.
- Schuchardt (1922), a pag.345

Alle Sprachforschung bewegt sich in weitem Bogen zwischen Individuum und Menschheit; sie sieht die leisesten Schwankungen bei demselben Individuum, die verschwimmenden Unterschiede zwischen zweien zu den durchgreifendsten Wandlungen, den schärfsten Unterschieden heranwachsen, und in dem Bemühen sie zu verstehen, geht sie vom psychophysischen Experiment aus und endet mit der Erwägung der natürlichen Einflüsse unter denen die Menschheit sich differenziert. Der wirkliche, der innere Fortschritt der Sprachwissenschaft scheint mir in dieser anthropologisch-ethnologischen Richtung zu liegen, nur in ihr; und sie gibt damit, d.h. indem sie die empirischen Gesetzte in kausale zu verwandeln sucht, ihren eigenen Charakter nicht auf.
- Schuchardt (1922), a pag.96

Um die Sprachwissenschaft haben sich bekanntlich die Natur- und die Geistes- (oder Geschichts-)wissenschaften gerissen wie in der mittelalterlichen Legende die Teufel und die Engel um die Seele des Menschen, jetzt pflegt man sie ihrem Inhalt nach zu den Geisteswissenschaften, ihrer Methode nach zu den Naturwissenschaften zu zählen, mit fast dem gleichen Rechte könnte man das Umgekehrte tun […] aber in Wirklichkeit bezeichnet er [L. Adam] die Sprachwissenschaft als halb Natur-, halb Geschichtswissenschaft die sich halb natur-, halb geschichtswissenschaftlicher Methode bediene. Das unterschreibe ich wenn ich den Wortlaut so fassen darf, erstens dass der Relativsatz keine Bestimmung, sondern eine Erläuterung enthält […] und zweitens so dass Natur- und Geschichtswissenschaft nicht im Gegensatz, sondern im Übergang zueinander zu denken sind […].
- Schuchardt (1922), a pag.97

 
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