[…] dem Sprachforscher flößt eine künstliche Sprache die Empfindung ein, als ob man das Skalpell, mit dem er die feinsten, verwickeltsten Züge der Sprachen auseinanderzulegen pflegt, seiner Hand entwunden habe, um damit ein plumpes Gebilde zu schnitzen. Aber Gefühle [...] sind an sich noch keine Beweise [...].
- Schuchardt (1922), a pag.309

Wir stoßen zwar auf einen Einwand […] Ich meine den Homunkulus – Einwand [...] zuerst heißt es: “die künstliche Sprache ist ein Homunkulus”; dann wird fortgefahren: “denn die Sprache ist ein Organismus, dem menschlichen vergleichbar”. Das trifft nun ganz und gar nicht zu.
- Schuchardt (1922), a pag.310

[…] wir ersetzen ja in größter Ausdehnung und mit besten Erfolg Naturerzeugnisse durch Kunsterzeugnisse, natürliche durch künstliche Vorgänge. Aber […] ein solcher Gegensatz besteht in Bezug auf die Sprache gar nicht: künstliche Sprachen sind mehr oder weniger auch natürlich, natürliche Sprachen mehr oder weniger auch künstlich.
- Schuchardt (1922), a pag.311