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[…] der Lautwandel mag von Ähnlichem zu Ähnlichem tastend vorrücken, z. B. in der Verknüpfung mit einem anderen Lautwandel […]. - Schuchardt (1885), a pag.63 […] wenn ich gezwungen wäre den Begriff "Ausnahmslosigkeit" in mein Bekenntnis aufzunehmen, so würde ich ihn eher als auf die Lautgesetze, auf das Vorkommen des sporadischen Lautwandels beziehen, in dem Sinne dass jeder Lautwandel in irgend einer Phase sporadisch ist. - Schuchardt (1885), a pag.72 […] wenn ich gezwungen wäre den Begriff "Ausnahmslosigkeit“ in mein Bekenntnis aufzunehmen, so würde ich ihn eher als auf die Lautgesetze, auf das Vorkommen des sporadischen Lautwandels beziehen, in dem Sinne dass jeder Lautwandel in irgend einer Phase sporadisch ist. - Schuchardt (1885), a pag.72 Auch auf dem Gebiete des mechanischen Lautwandels, um mich der junggrammatischen Terminologie zu bedienen, finde ich ganz anderes als nur abgeschlossene, in starre Formeln zu kleidende Prozesse, ich erblicke hier das bunte, endlose Spiel ungezählter Triebe, aus dem Einzelnes heller und stärker hervortritt. - Schuchardt (1885), a pag.63 Ein Lautwandel findet sich oft über ein sehr weites Gebiet hin, d.h. in einer Reihe zusammenhängender Dialekte; hat er sich in jedem von diesen spontan ausgebildet? Nein, sondern er hat sich, wie wir in vielen Fällen geschichtlich verfolgen können, strahlenförmig von einem Punkte ausgebreitet. Warum soll nun ein Lautwandel in jeder der Individualsprachen welche einen Dialekt ausmachen, spontan enstanden sein? [...] So sagt auch Delbrück, "dass die Veränderungen in der Aussprache bei dem Einzelnen beginnen und sich von da zu den Mehreren und den Vielen durch Nachahmung von seiten dieser fortpflanzen". - Schuchardt (1885), a pag.53 Modischer, d.h. also mehr oder weniger bewusster, oder vielleicht besser gesagt, willkürlicher Lautwandel hat vielfach Neuerungen im Gefolge; er kann fälschliche Anwendung erfahren, kann selbst um eine Stufe gesteigert werden, kann parallelen Lautwandel hervorrufen. Wenn endlich, wie sich ja historisch belegen lässt, irgend eine Lauteigentümlichkeit einer wirklich tonangebenden Persönlichkeit, eines Fürsten, Höflings, Schauspielers in deren Kreis freiwillig kopiert oder die eines Lehrers von diesem seinen Schülern aufgezwungen wird, so lässt sich auch die Möglichkeit nicht bestreiten dass der Ursprung eines Lautwandels ein willkürlicher sei. Individueller Lautwandel wenigstens kann ohne weiteres ein willkürlicher sein [...]. - Schuchardt (1885), a pag.55 Rücksichtlich der Art und Weise wie sich ein Lautwandel von Individuum auf Individuum, von Genossenschaft auf Genossenschaft überträgt, scheint auch die Auffassung ziemlich auseinanderzugehen. Ich gestehe dass ich hier keineswegs das ausschließliche Spiel unbewusster Tätigkeit erblicke […] Ich werde daher wohl nicht fehlgehen, wenn ich mit dem Anteil, den das Bewusstsein meines Erachtens am Lautwandel hat, die Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze für unvereinbar halte. - Schuchardt (1885), a pag.55 Von Bequemlichkeit ist überall die Rede wo die Ursachen des Lautwandels in Erwägung gezogen werden; was ist nun natürlicher als dass man es sich da am ersten bequem macht, wo in der Überhäufigkeit der stärkste Antrieb dazu liegt und die Gefahr des Missverständnisses am geringsten ist? - Schuchardt (1885), a pag.67
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