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Lemma  Lautgesetz 
Categoria grammaticale 
Lingua  tedesco 
Opera  Schuchardt (1885) 
Sinonimi   
Rinvii  Lautbestand (tedesco)
Lautwandel (tedesco)  
Traduzioni   
Citazioni 

Der Ausdruck "Lautgesetze" ist noch in einer andern Hinsicht unzweckmäßig. Obwohl ich ihn immer, dem allgemeinen Brauche folgend, von Gesetzen des Lautwandels verstehe, so kann man ihn mit gleichem oder mit größerem Rechte auf solche des Lautbestandes beziehen.
- Schuchardt (1885), a pag.45

Die Lehre von der Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze, welche, wenn sie nicht tatsächlich von A.Schleicher herrührt, sicher ganz in seinem Sinne dekretiert worden ist, ragt wie eine Antiquität aus jener Periode in die heutige herein, welche der Sprachwissenschaft den Charakter einer Geisteswissenschaft zuerkennt, welche in der Sprache keinen natürlichen Organismus, sondern ein soziales Produkt erblickt.
- Schuchardt (1885), a pag.74

Ich habe es eben schon ausgesprochen, dass diejenigen Lautgesetze, welche durch die Analogie gestört werden können, psychologisch bedingt sind […].
- Schuchardt (1885), a pag.48

In dem Urteil: "die Lautgesetze wirken ausnahmslos" ruft sowohl das Subjekt wie das Prädikat gewichtige Bedenken hervor […] Jene Zusammenfassung der Lautgesetze mit den Naturgesetzen […] wurde später […] wieder aufgegeben […] durch dieselben Umstände, durch welche die Ähnlichkeit der Lautgesetze mit den Naturgesetze, wird auch ihre Ausnahmlosigkeit hinfällig.
- Schuchardt (1885), a pag.44

Innerhalb erst nachträglich festzustellender zeitlicher Grenzen vollzieht sich ein Lautgesetz in der ganzen Ausdehnung der Sprachgenossenschaft und in der ganzen Ausdehnung des Sprachmaterials.
- Schuchardt (1885), a pag.58

Mir [...] erscheint die Lehre von der Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze als ein Hindernis für die Wissenschaft sich im Sinne des Kausalitätsgesetzes fortzuentwickeln. Die Lautgesetze werden in eine solche Höhe gehoben dass das Bedürfnis über sie hinauszudringen ein weit geringeres ist als wenn sie nur den Wert großer Regelmäßigkeiten besitzen. Und doch sind sie jedenfalls nur empirische Gesetze, und […] muss ihre Umwandelung in kausale vollzogen werden.
- Schuchardt (1885), a pag.73

Welchen Sinn haben alle […] die Tausende von Lautgesetzen, solange sie isoliert bleiben, solange sie nicht in höhere Ordnungen aufgelöst werden? Sie dienen zum Teil und nur aushilfsweise der Aufhellung von Völkerverwandtschaften und kulturellen Beziehungen; aber zunächst müssen sie doch innerhalb der Sprachwissenschaft selbst verarbeitet werden, in dem Einzelnen müssen wir das Allgemeine finden lernen […].
- Schuchardt (1885), a pag.76

Wenn ein Naturforscher zum ersten Mal von der Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze hört, so wird er wahrscheinlich an immer und überall geltende Lautgesetze denken […] Verständigt man nun jenen Laien darüber, dass dergleichen allgemeine Lautgesetze noch nicht entdeckt sind, dass vielmehr allen bisher ermittelten Lautgesetze eine verhältnismäßig enge räumliche und zeitliche Begrenztheit eignet, so wird er hier jene absolute Notwendigkeit vermissen welche stets als Voraussetzung ausnahmsloser Gesetze erscheint. Die räumliche und zeitliche Relativität der Lautgesetze ist nicht einmal eine einfache, sondern eine komplizierte […] die Beziehung der Lautgesetze zu ihrer äußeren Ausdehnung trägt den Charakter einer wechselnden und zufälligen.
- Schuchardt (1885), a pag.50

Wenn ich mit F. Müller die Lautgesetze nicht schlechtweg mit den Gesetzen der Modetrachten vergleichen will, so scheinen sie mir doch in großem Umfang Sache der Mode, d.h. der bewussten oder doch halbbewussten Nachahmung zu sein […] Ich werde daher wohl nicht fehlgehen, wenn ich mit dem Anteil, den das Bewusstsein meines Erachtens am Lautwandel hat, die Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze für unvereinbar halte.
- Schuchardt (1885), a pag.55

Wunderbarer dünkt es mich dass man die psychologischen Grundlagen des Lautwandels, den gesellschaftlichen Charakter der Sprache, die fließenden Grenzen ihrer räumlichen und zeitlichen Verschiedenheiten so deutlich wahrnehmen und dabei die Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze so bestimmt behaupten kann.
- Schuchardt (1885), a pag.71

 
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