Citazioni |
 |
[...] “Bedeutungspotential”, das aus dem besteht, was der Sprecher/Hörer 'kann' (was er „bedeuten“ kann, wenn man will), nicht aus dem, was er weiß. (p.25) - Halliday (1975) […] der Schwerpunkt liegt hier auf der Form des Sprachsystems. Dieses besteht aus einem Bedeutungspotential, das als ein Netzwerk von Wahlmöglichkeiten wiedergegeben wird, die von einer bestimmten sozialen Funktion hergeleitet sind und ihrerseits durch Strukturen verwirklicht werden, deren Elemente in direkter Verbindung mit den Bedeutungen stehen, die ausgedrückt werden. (p.29) - Halliday (1975) Das Sprachpotential ist ein Bedeutungspotential. Dieses Bedeutungspotential ist die sprachliche Verwirklichung des Verhaltungspotentials; „bedeuten können“ ist „tun können“, wenn es in Sprache übersetzt wird. Das Bedeutungspotential wird dann wieder in dem Sprachsystem als lexikalisch-grammatisches Potential verwircklicht – in das, was der Sprecher „sagen kann“. (p.53) - Halliday (1975) Bedeutungspotential ist nicht in Begriffen des Geistes, sondern in Begriffen von Kultur definiert; nicht als das, was der Sprecher weiß, sondern als das, was er tun kann – in dem speziellen Sinne davon, was er sprachlich tun kann (was er „bedeuten kann“, wie wir es ausgedrückt haben). Die Unterscheidung ist wichtig, weil „tun können“ denselben Abstraktionsgrad hat wie „tut“; die beiden sind einfach aufeinander bezogen als Potential und realisiertes Potential <„actualized potential“> und können zur wechselseitigen Verdeutlichung verwendet werden. Aber „weiß“ <„Knows“> ist verschieden und klar isoliert von „tut“ <„does“>; die Beziehung zwischen beiden ist komplex und indirekt und führt zur Forderung nach einer „Theorie der Performanz“, die das „tut“ klärt. (p.54) - Halliday (1975) Das Bedeutungspotential ist der Umfang der signifikanten Variation, der dem Sprecher zur Verfügung steht. Der Begriff ist Dell Hymes Begriff der „Kommunikativen Kompetenz“ nicht unähnlich, nur daβ Hymes diese in Begriffen der „Kompetenz“ im Chomskyschen Sinne als das, was der Sprecher weiß, definiert, während wir von einem Potential sprechen – was er tun kann, in dem speziellen linguistischen Sinne davon, was er bedeuten kann – und wir die zusätzliche Komplikation einer Unterscheidung zwischen Tun und Wissen vermeiden. Dieses Potential kann dann dargestellt werden als systematische Wahlmöglichkeiten der Bedeutung, das variiert werden kann nach dem Grad ihrer Spezifizität – in dem, was „Feinheit“ gennant wurde. Das soll heiβen, daβ der Umfang der Variation, die als signifikant behandelt wird, selbst variabel sein wird, mit entweder gröberen oder feineren Unterscheidungen, die entsprechend dem Typ des Problems gefällt werden, das untersucht wird. (p.55) - Halliday (1975) Ein Netzwerk sozio-semantischer Wahlmöglichkeiten – die Darstellung dessen, was wir das „Bedeutungspotential“ genannt haben – hat Folgerungen in beide Richtungen; auf der einen Seite als die Verwirklichung von Verhaltensmustern, und auf der anderen Seite als verwiklicht durch die grammatischen Muster. Das Konzept des Bedeutungspotentials liefert so eine Pertspektive von der Natur der Sprache. (p.68) - Halliday (1975) Der Begriff „Bedeutung“ ist traditionellerweise eingeengt worden auf die Eingangsseite des Sprachsystems; die „Inhaltsebene“ („content plane“) in der Terminologie Hjelmslevs und genauer auf die Relationen des semantischen Zwischenstücks, Hjelmslev „Inhaltssubstanz“ <„content substance“>. Wir werden daher „Bedeutungspotential“ nur dazu verwenden, auf die semantischen Wahlmöglichkeiten zu verweise (obwohl wir es als angemessene Bezeichnung für Sprache in ihrer Gesamtheit ansehen würden). (p.75) - Halliday (1975)
|